FOREX als Geldanlage?

Oktober 19th, 2010 von admin

FOREX als Geldanlage? Devisenhandel als Einkommen? Möglich ist alles! Aber…

Der Handel mit Devisen, der sogenannte Foreign Exchange Market oder kurz Forex und noch kürzer FX, ist der größte Kapitalmarkt der Welt mit einem täglichen Umsatzvolumen von bis zu 5 Billionen USD. Mit Devisen kann seit einigen Jahren jeder Bürger handeln, der bei einer der Forexbanken ein Konto besitzt. Der Forexkunde kann dann in Echtzeit die bekannten Währungen ankaufen und verkaufen und an der Wertsteigerung oder dem Wertverlust aus Ankauf und Verkauf gewinnen oder auch verlieren.

Historische Entwicklung und politische Bedeutung des Forex Handels

Der internationale Währungshandel begann 1880 durch Auslandskonten, auf denen ausländische Gutschriften eingingen. Durch den Internationalen Währungsfonds und die Weltbank und später das Bretton Woods Abkommen entstanden ab Juli 1944 weltweit feste Wechselkurse für Währungen, deren Schwankungsbreite innerhalb eines Rahmens festgelegt wurde. 1973 begann die EG durch Floating europäischer Währungen gegen den US-Dollar diese Regel aufzuweichen und dadurch stieg die Schwankungsbreite „Volatilität“ der Wechselkurse enorm. Bankcrashs wie bei der Herstatt- Bank, die Ölkrise, Kriegsherde in Asien, im Nahen Osten oder Orient, können ebenso wie politisch-ökonomische Krisen wie der befürchtete Staatsbankrott von Griechenland oder den weiteren PIGS-Ländern das Devisengeschäft kurzzeitig völlig außer Kontrolle bringen. Der Staat, der IWF und die großen internationalen Banken greifen dann in das Devisengeschehen ein, um einen wirtschaftlichen Zusammenbruch in Europa oder anderswo zu verhindern. Allerdings wird durch diese Maßnahmen FOREX für Privatkunden oder Broker zu einem unberechenbaren Geschäft.

Forex als Geldanlage: Daytrading im Forexhandel für Privatkunden, Broker und Banken

Währungshandel war lange Jahre fast nur ein Geschäft zwischen Banken oder Großunternehmen mit Auslandsaufträgen. Heute findet der Devisenhandel fast auschließlich elektronisch online statt, da Währungen hauptsächlich als Buchgeld gegeneinander ausgetauscht werden. Von Banken können aus währungspolitischen Gründen binnen Sekunden Milliardenbeträge gehandelt werden, was auf den Wechselkurs unmittelbar ein Steigen der einen Währung und Fallen der Gegenwährung bewirken kann.
Inzwischen gibt es auch in Deutschland Banken, die den Forex Handel für Privatkunden anbieten und bankeigene Broker haben, die Kunden bei der Handhabung des Onlinehandels anleiten und betreuen. Die FX-Bank direkt fordert eine Ersteinlage von 4.000 Euro, damit ein Privatkunde ein Konto dort eröffnen kann. Bei e-Toro, einem online Anbieter, ist der Privatdevisenhändler schon mit 100 Euro dabei und bei der amerikanischen Bank OANDA, die einem Züricher Geschäftsmann gehört, kann jeder via Paypal mit 50 Euro ein Dollarkonto eröffnen und den Devisenhandel beginnen. Er behält sein Minikonto solange er im Plus bleibt und die offenen Positionen keinen Crash befürchten lassen.

Forex als Geldanlage für Privatpersonen – ist das möglich?

Wer mit Devisen handelt, kauft eine Währung, sobald diese billig ist, um sie teurer weiter zu veräußern, wenn sie im Wert gestiegen ist. Die Differenz von Einkauf zu Verkauf ist dann sein Gewinn. Der Devisenhändler verdient sowohl an fallenden als auch an steigenden Kursen im Unterschied zu anderen Kapitalanlageinstrumenten wie Aktien oder Fonds. Die Bank, die dem Kunden Forex zur Verfügung stellt, verdient lediglich am Spread, einem winzigen Prozentsatz, der für den Markteinstieg abgezogen wird. Der Kunde verdient nur, wenn er auf den richtigen Trend gesetzt hat und im Plus landet. Da die Bank dem Kunden einen Hebel für den Devisenhandel zwischen 20:1 und 50:1 anbietet, kann der Kunde mit einem kleinen Konto einen guten Gewinn machen oder auch schnell viel verlieren.
Währungen werden immer paarweise gehandelt: steigt der USD, so verkauft der Devisenhändler Euro und kauft USD. Fällt der USD, kauft der Händler Euro und verkauft USD. Die beliebtesten Währungen im Forex Handel sind USD, Euro, Yen, der australische Dollar und inzwischen die chinesische Währung. Laufen Währungspaare parallel wie z. B. EUR/USD und AUD/USD, so laufen andere Paare entgegengesetzt dazu wie z. B. der DKK/USD oder GBP/AUD. Diese Abhängigkeiten können sich jedoch durch Ereignisse schlagartig ändern und hängen teilweise auch von den unterschiedlichen Öffnungszeiten der großen Börsen New York, London, Tokio und Frankfurt ab.

Forex als Geldanlage? Devisenmillionär oder pleite durch Forex? Einige wichtige Grundregeln:

Geldanlagen gibts ja ganz verschiedene. Wer Erfahrungen im Forexhandel hat, weiß, dass politische und ökonomische Ereignisse Devisen von einer Sekunde zur anderen auf die Achterbahntalfahrt bringen können. Der erfahrene Broker hat seine Newskanäle, über die er möglicherweise schneller und zuverlässiger informiert ist als der Privatkunde. Der Privathändler, der nur einmal kurz einen Kaffee trinken war, kann nach 5 Minuten zurück sein und gleichzeitig um einiges ärmer.

Forex als Geldanlage: wer die wichtigen Grundregeln nicht beachtet, zahlt dafür bare Münze.

Es sollte nur bei persönlicher Präsenz am Bildschirm gehandelt werden. Offene Positionen über Nacht sind gefährlich. Ein Währungspaar muss längere Zeit vor dem Einstieg beobachtet werden, der Markttrend sollte klar erkannt sein. Testpositionen sind auf Kursentwicklungen zu setzen. Die Charts, vor allem Candlecharts sollten auf Tendenzen analysiert werden. Stop und Loss ist zu setzen, sobald der Kurs gleichmässig in eine Richtung geht. Die Forex Banken bieten gute Einsteigerinformationen und Schulungen an. Trotzdem wird jeder ehrliche Fachmann dem Anfänger ohne Kapitalreserven von einer Beschäftigung mit dem Währungshandel abraten, da hier nur ein Einkommen erzielen kann, wer sich mehrere Jahre intensiv und umfassend mit dem Thema Devisenhandel beschäftigt hat und Tag und Nacht die Kurse im Auge behält. Behauptungen wie von e Toro, dass eine Hausfrau mit 3 Stunden täglichem Handeln so nebenbei ein Einkommen erziele, sind wirklich Bauernfängerei.

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